Gesellschaft

Russland: Touristen erhalten für Europa-Reisen keine langfristigen Schengen-Visa

Nach einer Aussetzung des Visaerleichterungsabkommens zwischen der EU und Russland stellen die Konsulate europäischer Länder keine langfristigen Schengen-Visa mehr für russische Touristen aus, klagte der Verband der Reiseveranstalter Russlands.
Russland: Touristen erhalten für Europa-Reisen keine langfristigen Schengen-VisaQuelle: Sputnik © Nina Sotina

Nach der Aussetzung des Visaerleichterungsabkommens zwischen Russland und der Europäischen Union stellen die Konsulate der europäischen Länder keine Schengen-Visa mehr für Russen aus, die länger als ein Jahr gelten. Dies berichtete am Dienstag der Verband der Reiseveranstalter Russlands (ATOR) unter Berufung auf Informationen von Reiseveranstaltern.

"Das Visumverfahren wurde erheblich verschärft, sowohl in Bezug auf die Fristen als auch auf die erforderlichen Dokumente. Am unangenehmsten ist jedoch die kurze Dauer der ausgestellten Visa. Während Russen früher Visa für zwei, drei und oft auch für fünf Jahre erhalten haben, wird jetzt ein Mehrfachvisum für sechs Monate oder maximal ein Jahr ausgestellt."

Nach Angaben von ATOR hängt die Gültigkeitsdauer der Visa nicht mehr wie in der Vergangenheit mit den früheren Auslandsaufenthalten des Antragstellers zusammen. "Touristen sollten darauf vorbereitet sein, dass sie trotz häufiger Besuche in europäische Länder ein Visum für einen kürzeren Zeitraum erhalten können, als sie beantragt haben", warnte der Verband.

Wie Reiseveranstalter betonen, ist es derzeit innerhalb von rund drei Wochen möglich, in Moskau ein Visum zu erhalten, wenn der Antragsteller alle erforderlichen Dokumente mitbringt – allerdings eben meist nur für die einmalige Einreise.

Im September 2022 war das Visaerleichterungsabkommen zwischen Russland und der Europäischen Union durch einen Beschluss des Europäischen Rates außer Kraft getreten. Infolgedessen hat sich die Bearbeitungszeit für Schengen-Visa verlängert, die Konsulatsgebühren sind teurer geworden. Zudem dürfen Konsulate von den Antragstellern zusätzliche Unterlagen verlangen.

Sechs europäische Länder (Lettland, Litauen, Polen, Finnland, die Tschechische Republik und Estland) hatten vergangenes Jahr beschlossen, überhaupt keine Touristenvisa für Russen auszustellen, und ihnen die Einreise zu Reisezwecken verboten.

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