Deutschland

Großangriff der Wehrbeauftragten: Bundeswehr in alle Schulen und Rückkehr der Musterung

Wenn es nach Eva Högl (SPD), der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages ginge, "muss die Bundeswehr an allen Schulen werben dürfen". Zudem spricht sich die 54-Jährige für die Wiedereinführung der militärischen Musterung aus – zunächst auch ohne Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Großangriff der Wehrbeauftragten: Bundeswehr in alle Schulen und Rückkehr der MusterungQuelle: AFP © Tobias Schwarz

In einem Interview mit der Nachrichtenplattform t-online am Freitag sprach sich die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Eva Högl (SPD) dafür aus, dass die Bundeswehr Zugang zu allen Schulen bekommen müsse.

Laut Högl müsse die Bundeswehr an allen Schulen werben dürfen. Wenn "Jungoffiziere" vor Schülern sprächen, sei das "keine aggressive Werbung, sondern klärt über die Arbeit der Bundeswehr auf", meint die SPD-Politikerin gegenüber t-online.

Und obwohl die Wehrpflicht seit 2011 in der Bundesrepublik Deutschland ausgesetzt wurde und auch nicht wieder eingeführt werden soll, regt Högl nun zudem an, alle potenziellen Bewerber für die Bundeswehr auf ihre Wehrdienstfähigkeit zu untersuchen.

Zwar spricht sich auch die SPD-Politikerin gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus, doch die Idee eines verpflichtenden "Dienstjahres für Deutschland", das im zivilen oder militärischen Bereich abgeleistet werden könne, finde sie "diskussionswürdig". Högl sinniert gegenüber t-online:

"Man könnte wie in Schweden einen gesamten Jahrgang junger Leute für die Bundeswehr zur Musterung einladen. Und sie dann, sofern sie wehrfähig sind, selbst entscheiden lassen, ob sie sich engagieren wollen oder nicht."

Diese Musterung sollte sich dann auch an alle Geschlechter richten, fordert Högl und fügte hinzu:

"Die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland wieder rückgängig zu machen, hilft überhaupt nicht. Wir haben nicht genügend Ausbilder und nicht genügend Infrastruktur dafür."

Der Bundeskanzler hatte sich im Februar dieses Jahres, ebenso wie der neuernannte Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius, gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. Das ergebe "keinen Sinn", meinte auch Olaf Scholz damals und stellte sich aber zugleich auch gegen einen Vorstoß von Pistorius, der gute Argumente für eine allgemeine Dienstpflicht sieht.

Eine weitere Befürwortung der Wiedereinführung der Wehrpflicht kommt – wenig verwunderlich – vom Reservistenverband der Bundeswehr. Dies sei laut dem Verband die einzige Möglichkeit, die deutschen Truppen aufzustocken.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos vom März sprachen sich auch bereits 61 Prozent der Deutschen für die Wiedereinführung der Dienstpflicht aus.

43 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass eine künftige Wehrpflicht für alle Geschlechter gelten sollte, lediglich 18 Prozent würden eine Wiedereinführung nur für Männer bevorzugen.

Laut der veröffentlichten Umfrage seien angeblich nur 29 Prozent der befragten Bundesbürger komplett gegen eine Neuauflage der Wehrpflicht.

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