Millionenspende für die Grünen – aus umweltschädlichen Bitcoin-Gewinnen
Keine Partei hat derart große Spenden in diesem Jahr bekommen wie die Grünen. So steht es in der Drucksache 19/27592 an den Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble. Die Angaben dazu veröffentlichte der Bundestag am Mittwoch auf seiner Internetseite. Es handele sich um den höchsten Betrag, den die Partei jemals auf einen Schlag erhalten habe, sagte eine Grünen-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Parteien müssen Spenden ab 50.000 Euro beim Bundestagspräsidenten angeben.
Das Geld ist nach Angaben der Sprecherin für den Bundestagswahlkampf gedacht und kommt von einem Grünen-Mitglied aus Mecklenburg-Vorpommern. Der selbstständige Softwareentwickler wolle damit einen Impuls geben für einen Politikwechsel hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz, so die Sprecherin. Das Geld stamme aus Gewinnen der Digitalwährung Bitcoin.
Eine Sprecherin sagte:
"Der Spender hat uns gegenüber deutlich gemacht, dass er diese Gewinne als unverdienten Reichtum ansieht, den er nicht für sich beanspruchen, sondern gesellschaftlich einsetzen möchte, für etwas, das seiner Überzeugung entspricht. Inzwischen sieht er das Bitcoin-System kritisch, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass die nötigen Rechenoperationen riesige Mengen Strom verbrauchen."
Der stromhungrige Verarbeitungsprozess namens Mining, mit dem Kryptowährungen wie der Bitcoin Transaktionen verarbeiten, ist schon seit Längerem als Energieverschwendung in der Kritik – besonders bei den Grünen. Die Höhe des Stromverbrauches lässt sich nur schätzen, da nicht bekannt ist, mit welcher Hardware die Rechenleistung im Einzelnen erbracht wird.
Der "Bitcoin Electricity Consumption Index" der Universität Cambridge beziffert den aktuellen Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes auf rund 138,85 Terawattstunden pro Jahr. Forscher aus China prognostizierten kürzlich, dass der Stromverbrauch fürs Mining allein in ihrem Heimatland im Jahr 2024 rund 297 Terawattstunden erreichen werde.
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— Argo Nerd (@argonerd) April 15, 2021
In den sozialen Netzwerken wurde darauf verwiesen, dass Vorschläge des EU-Abgeordneten Sven Giegold zur Regulierung von Digitalwährungen am Donnerstag nicht mehr abrufbar seien. Tatsächlich sind sie weiterhin oder wieder verfügbar.
Erst am 15. Februar 2021 bekam die Umwelt-Partei eine halbe Million von dem Pharma-Erben Antonis Schwarz aus Berlin gestiftet. Andere Parteien haben in dieser Größenordnung in diesem Jahr keine Spenden erhalten. Nicht einmal ein Fünftel davon im Durchschnitt.
Anmerkung der Redaktion: Die Aussage, dass das Papier des Abgeordneten Giegold verfügbar ist, wurde nachträglich ergänzt.
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