Deutschland

Bundeswehr-Ernährungsplan 2024: Weniger Fleisch, Frischobst und Fisch

Die Bundeswehr plant für das kommende Jahr eine radikale Umstellung der Truppenversorgung. Die Erklärung lautet: Preisdynamik des Marktes, Gründe der Nachhaltigkeit sowie "sich wandelnde Essgewohnheiten".
Bundeswehr-Ernährungsplan 2024: Weniger Fleisch, Frischobst und Fisch© Screenshot: Webseite Bundeswehr/Jenny Bartsch

Das "Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr" reagiert einschneidend auf die jüngsten gesamtgesellschaftlichen Dynamiken. Dazu gehören regierungsbedingte Preiserhöhungen im Bereich der Lebensmittelbeschaffung sowie medial-politisch bedingte Ernährungswahrnehmungen bei Soldaten.

Die Bild-Zeitung berichtet über Pläne, dass das Verpflegungsamt der Bundeswehr (VpflABw) "die Truppen-Speisepläne ab Januar 2024 deutlich ändern" wird. Eine diesbezüglich vorliegende interne Mail würde dabei belegen, dass im kommenden Jahr die ernährungsspezifische Produktpalette in vielerlei Hinsicht reduziert und umgestellt wird.

So hätten die "Wareneinsatzkosten" für die Truppe von August 2022 bis Juli 2023 demnach rund 62 Millionen Euro betragen. In der Mail heißt es dazu:

"Um der Preisdynamik des Marktes Rechnung zu tragen, aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, streben wir eine konzeptionelle Reduzierung unseres Warenkorbes an. Dies betrifft besonders die Beschaffung von Rindfleischprodukten, frischem Obst und tiefgekühltem Fisch."

Die Umstellung, dargelegt durch eine Bild-Aufstellung im Artikel, beeindruckt in der Breite der disponierten Umstellung. Folgende Produkte sollen demzufolge ab dem 1. Januar 2024 auf den Speiseplänen der Kasernen nicht mehr vorzufinden sein:

Des Weiteren sollen laut Bild-Informationen Fischgerichte nur noch einmal pro Woche angeboten werden. Rindfleisch wird "insbesondere durch Geflügel- und Schweinefleisch ersetzt sowie durch vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte". Unions-Verteidigungsexperte Florian Hahn (CSU) kommentiert die Ankündigung mit der Feststellung:

"Nicht genug, dass es an Personal und Ausrüstung mangelt. Nun soll offenbar auch noch Schmalhans Küchenchef werden. Weitere Einsparungen kann die Substanz der Bundeswehr nicht mehr verkraften – schon gar nicht, wenn es um Ernährung und Gesundheit geht. So wird die Bundeswehr nicht attraktiver und so gewinnt man nicht mehr Nachwuchs."

Auf der Webseite der Bundeswehr steht bis dato unverändert als "Leitbild des Verpflegungsamtes der Bundeswehr":

"Auftrag ‒ Im Einsatz und Grundbetrieb durch Vielfalt, Qualität und Flexibilität überzeugen und dadurch einen wertvollen Beitrag zur Funktionalität und Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr leisten."

Dabei sei "die hohe Kundenzufriedenheit das zentrale Ziel des Amtes und somit ein wichtiger Beitrag zur Attraktivität des Dienstes".

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