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Selenskij: Deutschland soll Bürgergeld und Sozialhilfe direkt an die Regierung in Kiew überweisen

Wladimir Selenskij hat in dem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit Caren Miosga gefordert, Deutschland solle das Bürgergeld und die Sozialhilfe nicht an hierzulande lebende ukrainische Kriegsflüchtlinge, sondern an die Regierung in Kiew auszahlen. Zugleich gab er denen recht, die vermuteten, dass einige Ukrainer in beiden Staaten Sozialleistungen kassieren.
Selenskij: Deutschland soll Bürgergeld und  Sozialhilfe direkt an die Regierung in Kiew überweisenQuelle: www.globallookpress.com © Chris Emil Jansen / IMAGO

Von Anton Gentzen

Das war ein Lehrbeispiel für Chuzpe! In einem Interview mit der ARD-Journalistin Caren Miosga, das am Mittwoch vergangener Woche aufgezeichnet wurde, forderte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij, Deutschland solle die Sozialhilfe und das Bürgergeld nicht an hierzulande lebende ukrainische Flüchtlinge, sondern direkt an die Regierung in Kiew auszahlen. 

Bevor es zu dieser bemerkenswerten Forderung kam, denunzierte Selenskij seine Landsleute: 

"Es gibt so einen Moment, zum Beispiel: Ein Mensch ist (aus der Ukraine) ausgereist, sagen wir er ist ausgereist und befindet sich im Ausland. Und er erhält Hilfen von diesem, ähm, Deutschland. Und wir sind dankbar dafür, dass Ihr unsere Bürger unterstützt. Aber es kommt vor, dass ... wie soll ich es Ihnen sagen ... dass dieser Mensch Hilfen sowohl von Euch, als auch von uns erhält. Ja, das gibt es. Sagen wir, ich spreche jetzt nicht von unseren Ukrainern in Deutschland … sagen wir, ich sage es Ihnen allgemein."

Mit dieser pikanten Äußerung wird sich gewiss nicht nur die AfD bestätigt fühlen! Die Schlussfolgerung des ukrainischen Staatschefs lautete dann: 

"Wenn die deutsche Regierung Ukrainern helfen möchte ... Ich habe immer gesagt, dass es für uns viel besser wäre, wenn Deutschland die Ukrainer durch Einzahlung der Hilfen in den ukrainischen Staatshaushalt unterstützen würde. Und danach würde die ukrainische Regierung das Geld verteilen, je nachdem, wo sich der Mensch aufhält."

Wie man sieht, lässt Selenskij auf seiner Bettler-Welttournee nichts unversucht – und keine Quelle, kein Betrag ist ihm zu klein, um ihn anzunehmen. Nun sind wir bereits bei der deutschen Sozialhilfe angekommen, die seiner Meinung nach in seinen Taschen in Kiew besser aufgehoben wäre als in den Geldbörsen ukrainischer Kriegsflüchtlinge.

Im weiteren Verlauf des Interviews beklagte Selenskij, die geflüchteten Ukrainer hätten ihr privat Erspartes ausgeführt, was nun in der ukrainischen Staatskasse fehle. 

Pikant: In der ARD-Sendung Caren Miosga wurde das Interview am Sonntag nur ausschnittsweise und ohne die vorstehend zitierte Passage ausgestrahlt. Die ukrainische Seite hat jedoch die Vollversion veröffentlicht, woraus Sputnik Belarus den brisanten Ausschnitt entnahm.

In der ARD-Mediathek ist auch die Vollversion des Interviews verfügbar. 

Selenskij bezeichnete es zudem als "richtige Entscheidung", Ukrainer im wehrfähigen Alter in die Ukraine zurückzuschicken. Dabei gehe es laut Selenskij nicht darum, sie in der Armee einzusetzen, sondern es sei "ungerecht", dass die Flüchtlinge in der Ukraine keine Steuern zahlen.

Mehr zum Thema - "Man hat es ihnen zu schön gemacht" - Ukrainische Flüchtlinge wollen lieber Bürgergeld als Arbeit 

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