Nahost

Al Jazeera: Hamas akzeptiert Vorschlag für Waffenruhe

Es wird berichtet, die Kämpfer hätten vor dem drohenden israelischen Einmarsch in Rafah einer Waffenruhe zugestimmt. Der Vorschlag soll eine Abänderung des israelischen Vorschlags sein. Israels Haltung dazu ist noch unklar.
Al Jazeera: Hamas akzeptiert Vorschlag für WaffenruheQuelle: AFP

Die Hamas hat einem Vorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt, der von ägyptischen und katarischen Vermittlern vorgelegt wurde, sagte ein Sprecher der Organisation am Montag zu Al Jazeera. Die Mitteilung kam, kurz nachdem Israel die Evakuierung der Stadt Rafah vor dem lange geplanten Angriff befohlen hatte.

Der Vorsitzende der Hamas, Ismail Haniyya, telefonierte mit dem Premierminister von Katar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, und dem ägyptischen Nachrichtendienstminister Abbas Kamel, und informierte sie "über die Zustimmung der Hamas-Bewegung zu ihrem Vorschlag betreffend einer Übereinkunft zur Waffenruhe", sagte die Organisation in einer Erklärung gegenüber Al Jazeera.

Die Details des Vorschlags wurden noch nicht veröffentlicht. Zuvor hatte die Hamas gefordert, jede Waffenruhe müsse dauerhaft sein und den Rückzug aller israelischen Truppen aus der belagerten palästinensischen Enklave einschließen. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte sich geweigert, dies zu garantieren, und hatte vergangene Woche gewarnt, Israel werde es der Hamas nicht erlauben, im Gazastreifen an der Macht zu bleiben, und werde mit oder ohne Abkommen über eine Waffenruhe in Rafah einmarschieren.

Netanjahu hat jedoch gesagt, Israel sei zu einer vorübergehenden Kampfpause bereit, um den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene zu ermöglichen.

Der israelische Premier droht schon seit mehreren Monaten mit einem Einmarsch in Rafah, einer Stadt im Süden des Gazastreifens, die derzeit die Heimat für 1,4 Millionen vertriebene Palästinenser aus anderen Teilen des Gebiets ist. Obwohl die USA, die EU und unzählige weitere Länder einen solchen Angriff verurteilten, wies das israelische Militär am Montag dennoch Zivilisten an, Rafah zu verlassen, und warnte, es könne die Stadt kurz danach mit "extremer Gewalt" treffen.

Es ist nicht klar, ob die Drohung des Einmarsches die Entscheidung der Hamas, den Vorschlag für die Waffenruhe zu akzeptieren, beeinflusst hat. Trotz Netanjahus Beharren auf einem Vordringen nach Rafah legten andere israelische Regierungsvertreter nahe, die Hamas könne einen Einmarsch verhindern, wenn sie Israels vorübergehender Waffenruhe zustimme.

Es ist außerdem unklar, ob Israel den Vorschlag, den Ägypten und Katar vorgelegt haben, unterstützt. Ein anonymer israelischer Vertreter sagte zu Reuters, die Hamas habe einer "aufgeweichten" Version des ursprünglichen Angebots aus Westjerusalem zugestimmt, die "weitreichende" Folgerungen enthielte, die Israel nicht unterstützen werde.

Israel erklärte der Hamas den Krieg, nachdem die palästinensischen Kämpfer am 7. Oktober einen Überraschungsangriff durchführten, bei dem sie etwa 1.200 Personen töteten und rund 250 Geiseln mit nach Gaza nahmen. Die Zahl der Todesopfer der israelischen Vergeltung in der Enklave näherte sich nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden am Montag 35.000.

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