Europa

Medienbericht: Planen die USA, wieder eigene Atomwaffen in Großbritannien zu stationieren?

Der britische Telegraph berichtet über mögliche US-Pläne der Stationierung für neue US-Nuklearwaffen auf britischem Boden. Gründe fänden sich allein in der Pentagon-Einschätzung der "zunehmenden Bedrohung durch Russland".
Medienbericht: Planen die USA, wieder eigene Atomwaffen in Großbritannien zu stationieren?© Steve Parsons - PA Images/Kontributor

Die Vereinigten Staaten planen laut der britischen Tageszeitung The Telegraph zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder die Stationierung eigener Atomwaffen im Vereinigten Königreich, wie aus Dokumenten des Pentagon hervorgeht, die dem Telegraph vorliegen. Beschaffungsverträge für eine neue Anlage auf dem Royal-Air-Force-Stützpunkt Lakenheath in der Grafschaft Suffolk, nordöstlich von London an der englischen Ostküste, bestätigten, "dass die USA beabsichtigen, auf dem Luftwaffenstützpunkt Atomsprengköpfe zu stationieren, die dreimal so stark sind wie die Hiroshima-Bombe", heißt es im Artikel einleitend (Bezahlschranke).

Der RAF-Stützpunkt wird seit Jahrzehnten als Militärflugplatz der United States Air Forces in Europa (USAFE) genutzt. Die US-Armee hatte auf Anordnung des US-Verteidigungsministeriums im Jahr 2008 ihre Atomraketen aus dem Vereinigten Königreich abgezogen, weil "sie der Meinung waren, dass die Bedrohung durch Moskau im Kalten Krieg nachgelassen hatte", heißt es im Telegraph-Artikel.

Unisono der von der deutschen medialen Mobilmachung und Informationspolitik unterstellten nahenden kriegerischen Absichten Russlands erfolgte eine Enthüllung über "Warnungen, dass die NATO-Länder ihre Bürger auf einen Krieg mit Russland vorbereiten müssen". Die Bild titelte in gleichlautender medialer Panikmache am 27. Januar: "Warnung vor Putin-Angriff – Warum reden alle von Krieg?" Ein weiterer Artikel in der Ausgabe wird so eingeleitet: "'Kriegstüchtig' – der Geheimplan für den Ernstfall – Und wir alle sollen mit anpacken".

Die britischen Telegraph-Kollegen informierten ihre Leser am 26. Januar darüber, dass in der vergangenen Woche "Admiral Rob Bauer, ein hochrangiger NATO-Militärbeamter, erklärte, dass sich die (britischen; Anm.) Bürger auf einen totalen Krieg mit Russland in den nächsten 20 Jahren vorbereiten sollten, der umfassende Veränderungen in ihrem Leben erfordern würde". Ähnlich der deutschen medialen Szenarien heißt es weiter im Telegraph-Artikel:

"General Sir Patrick Sanders, der Chef der britischen Armee, warnte daraufhin, dass im Falle eines Krieges mit Russland die Bevölkerung einberufen werden müsse, weil die Armee zu klein sei. Seine Äußerungen zwangen Downing Street dazu, die Wehrpflicht auszuschließen."

Zudem wird in dem Artikel eine Sprecherin des britischen Verteidigungsministeriums mit der Feststellung zitiert:

"Es bleibt eine langjährige Politik des Vereinigten Königreichs und der NATO, das Vorhandensein von Atomwaffen an einem bestimmten Ort weder zu bestätigen noch zu dementieren."

Den Lesern wird erklärt, dass "die Rückkehr US-amerikanischer Waffen in das Vereinigte Königreich" Bestandteil eines "NATO-weiten Programms zur Entwicklung und Aufrüstung von Nuklearstandorten als Reaktion auf die verschärften Spannungen mit dem Kreml nach dem Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022" darstelle. Die der Telegraph-Redaktion vorliegenden Pentagon-Pläne kündigten nun unmissverständlich an, dass seitens der US-Armee "in Kürze ein Nukleareinsatz auf der RAF Lakenheath stattfinden wird", einem Militärflugplatz, auf dem "während des Kalten Krieges Atomwaffen stationiert waren".

Laut dem Telegraph-Artikel reagierte das Pentagon auf Anfrage ablehnend:

"Das Pentagon hatte sich geweigert, zu Spekulationen Stellung zu nehmen, wonach auf dem Stützpunkt, der von der US-Luftwaffe nach britischen Vorschriften und Gesetzen betrieben wird, ein neues 'Sicherheitslager' eingerichtet werden soll, um den USA die Unterbringung taktischer Atomwaffen zu ermöglichen, die von F-35-Kampfjets eingesetzt werden können."

Die Unterlagen sagten jedoch aus, dass das Pentagon "neue Ausrüstungen für den Stützpunkt bestellt" habe, darunter unter anderem "ballistische Schutzschilde, die das Militärpersonal vor Angriffen auf 'hochwertige Güter' schützen sollen". Zudem werde der Bau einer neuen Unterkunft für die US-Streitkräfte, die auf dem Gelände arbeiten, im Juni dieses Jahres beginnen.

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