Nordamerika

Freigegebene Dokumente: CIA-Häftling wurde als Folterrequisite zur Ausbildung von Rekruten benutzt

Der US-Geheimdienst CIA hat einen Häftling in Afghanistan als "Requisite" benutzt, um Vernehmungsbeamten beizubringen, wie man Gefangene foltert. Dabei erlitt der Gefangene einen Hirnschaden. Das zeigen Dokumente, die vor kurzem freigegeben wurden.
Freigegebene Dokumente: CIA-Häftling wurde als Folterrequisite zur Ausbildung von Rekruten benutzt© Getty Images / Alex Potemkin

Laut dem von The Guardian veröffentlichten Bericht des Generalinspekteurs der CIA aus dem Jahr 2008 wurde der 44-jährige Ammar al-Baluchi dazu verwendet, um Vernehmungsbeamten die Durchführung einer Foltertechnik namens "Walling" beizubringen. Wie die CIA erklärt, ziehe beim "Walling" ein Vernehmungsbeamter den Gefangenen zu sich heranziehen und schlage ihn dann "schnell gegen eine falsche Wand".

In dem Dokument heißt es, dass Baluchi bis zu zwei Stunden am Stück dem "Walling" unterzogen wurde. Laut einem ehemaligen Auszubildenden standen alle Verhörschüler Schlange, um Ammar dieser Foltertechnik zu unterziehen, damit ihr Ausbilder "ihnen ihre Fähigkeit zur Anwendung dieser Technik bescheinigen konnte".

In dem freigegebenen Bericht heißt es weiter, dass das Büro des Generalinspektors insbesondere im Fall des "Walling" Schwierigkeiten hatte festzustellen, ob die Sitzung dazu diente, "Ammar Informationen zu entlocken oder sicherzustellen, dass alle Vernehmungsschüler ihre Zertifizierung erhielten". Offenbar sei "die Zertifizierung der Schlüssel" gewesen.

Baluchi, der im Jahr 2003 von der CIA gefangen genommen wurde, bevor er 2006 nach Guantanamo Bay überstellt wurde, hat Berichten zufolge als Folge seiner Inhaftierung durch den US-Geheimdienst einen Hirnschaden erlitten.

Der in Kuwait geborene Mann wurde inhaftiert, weil er angeblich eine Rolle bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gespielt und als Kurier für Osama Bin Laden agiert haben soll.

Baluchi befindet sich nach wie vor in US-Gewahrsam in Guantanamo Bay, obwohl die Vereinten Nationen und Menschenrechtsaktivisten seine Freilassung gefordert haben.

Ein saudi-arabischer Mann wurde diesen Monat nach fast 20 Jahren Haft aus Guantanamo entlassen, um sich einer psychiatrischen Behandlung zu unterziehen. Der 46-jährige Mohammad Mani Ahmad al-Qahtani wurde freigelassen, nachdem die US-Behörden seine Inhaftierung als "nicht mehr notwendig erachteten, um eine anhaltende erhebliche Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten abzuwehren".

Berichten zufolge wurde bei Qahtani Schizophrenie und eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert, nachdem er in Guantanamo Bay Schlägen, sexueller Erniedrigung, Schlafentzug und anderen Formen der Folter ausgesetzt war.

In dem Militärgefängnis befinden sich heute noch 38 Gefangene.

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