Deutschland

Bundeswehr: Jeder zehnte neue Soldat ist minderjährig

Trotz gegenteiliger Vereinbarungen ist der Anteil an 17-Jährigen unter den neuen Rekruten der Bundeswehr gestiegen. Wie aus einer Übersicht des Bundesverteidigungsministeriums hervorgeht, waren 10,6 Prozent der Soldaten zum Zeitpunkt ihrer Einstellung erst 17 Jahre alt.
Bundeswehr: Jeder zehnte neue Soldat ist minderjährigQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Christian Spicke

Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr rund 18.800 neue Soldaten eingestellt. Obwohl die Bundesregierung es eigentlich anders geplant hatte, ist der Anteil Minderjähriger unter den Rekruten erneut gestiegen: Wie aus einer Übersicht des Bundesverteidigungsministeriums hervorgeht, waren 1.996 Soldaten zum Zeitpunkt ihrer Einstellung erst 17 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von 10,6 Prozent nach 9,4 Prozent im Vorjahr.

SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Ausbildung und der Dienst an der Waffe volljährigen Soldaten vorbehalten bleiben sollen. Das Verteidigungsministerium ließ nun verlautbaren, dass 17 Jahre alte Bewerber nur dann eingestellt würden, "wenn sie ein umfassendes physisches und psychologisches Eignungstestverfahren bestehen". Zudem würde die militärische Ausbildung umfangreiche Schutzregelungen für die Minderjährigen beinhalten: "Konkret heißt das: keine Teilnahme an Wachdiensten oder Auslandseinsätzen, Gebrauch der Waffe nur für Ausbildungszwecke."

Insgesamt haben im vergangenen Jahr 15.935 Männer und 2.867 Frauen den Dienst bei der Bundeswehr angetreten, in Summe also 18.802 Rekruten. Dies war etwas mehr als im Jahr zuvor: 2022 war die Zahl der neuen Rekruten um rund zwölf Prozent auf 18.775 gestiegen. Im Jahr 2019 hatten 20.170 Soldaten ihren Dienst aufgenommen.

Im aktuellen Wehrbericht wird auch thematisiert, dass die Bundeswehr ein "massives Personalproblem" habe. Demnach "schrumpfe und altere die Bundeswehr". Die "Attraktivität der Truppe" müsse daher "dringend gesteigert werden". Laut dem Bericht dienten Ende vergangenen Jahres 181.514 Soldaten in der Bundeswehr, 1.537 weniger als im Vorjahr.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundeswehr eine Personaloffensive gestartet – allerdings offensichtlich ohne großen Erfolg. Zuletzt stand auch eine Rückkehr der Wehrpflicht im Raum. Im Jahr 2011 war diese unter dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt worden. In der Praxis kam dies einer Abschaffung der Wehrpflicht gleich. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lässt angesichts des Personalmangels bei der Bundeswehr derzeit verschiedene Modelle einer Wehrpflicht prüfen.

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